Die Türkei nach dem Referendum
Trotz Wahlbetrug: Die Mehrheit sagt weiterhin Hayir - Nein
Mittwoch, 31. Mai 2017 ab 19 Uhr
Auf dem Weg zur formalen Legitimierung (zur "offiziellen" Absegnung) seiner Alleinherrschaft hat Erdogan mit dem Referendum eine erste Niederlage erlitten. Denn die knappe Mehrheit konnte er nur mittels massiver Behinderung während der Wahlkampagne und ganz offensichtlicher Wahlfälschung erreichen. Somit ist ganz unbestreitbar der knappe Wahlausgang eine Wahlniederlage für den von Erdogan geführten islamistisch-nationalistischen Block. Selbst nach offiziellen Zahlen erhielt er 10 % weniger Stimmen als bei der Wahl vom Herbst 2015.
Trotz der Repression sind die demokratischen Kräfte des "Nein"-Lagers auf der Straße. Diese Kräfte entsprechen der politischen Zusammensetzung und dem Geist der Gezi-Proteste von 2013 und mobilisieren die Jugend. Die Menschen sind weder entmutigt noch demoralisiert. Es wächst das Bewusstsein, dass die Mobilisierung für das "Nein" zur Schwächung von Erdogans Hegemonie beigetragen hat.
Vortrag von Mehmet Simsek - anschließend Diskussion
Der Referent war zum Zeitpunkt des Referendums und in den Wochen danach in der Türkei und kann sehr hautnah über die anhaltenden Proteste und die Widerstandsbewegung gegen Erdogans Alleinherrschaft berichten.
Veranstalter: Arbeitskreis Internationalismus Rhein-Main www.aki-rm.de