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Ökosozialistische Strategien auf erhitzter Erde in verdichteter Zeit

Wandel, Krise oder doch schon Katastrophe? Was ist zu tun

Mittwoch, den 29. September ab 19 Uhr, Hochschule Rhein-Main, Raum 102

Die aktuellen Überschwemmungen und Brände, die Verwüstungen und der Tod vieler Menschen in ganz unterschiedlichen Regionen der Welt machen die abstrakten Befürchtungen zur erlebten Erfahrung. Diese Ereignisse kommen nicht überraschend. Sie bestätigen, wovor die Klimaforscher:innen seit vielen Jahrzehnen warnen.

Wir treten in eine Phase voller Ungewissheiten und Instabilitäten. Die Dynamiken des Erdsystems mit seinen Kipppunkten werden den Gesellschaften abrupte Veränderungen aufzwingen. Pandemien sowie gesellschaftliche Katastrophen durch Dürren, Überschwemmungen und Hitzeperioden sind der Normalzustand. Sie werden den Kampf zwischen den Klassen prägen.

Um die Erderhitzung auf 1,5° C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, sind in den imperialistischen Ländern einschließlich China die gesamten Produktionsapparate, die Transport- und Logistiksysteme sowie die gesellschaftliche Reproduktion komplett umzubauen.

Die uns vertrauten politischen Projekte sozialdemokratischer, grüner und linker Parteien sind in dieser verdichteten Zeit vollkommen wirkungslos, denn sie gehen immer noch von stabilen Verhältnissen aus. Sie sehnen sich regelrecht nach Stabilität und Sicherheit, allerdings nur in den imperialistischen Zentren der Weltökonomie. Diese Strategien tragen dazu bei, die Lasten auf die Menschen in den postkolonialen Ländern abzuwälzen.

Die Zeit gradueller und kleinteiliger sozial-ökologischer Transformationsdebatten ist abgelaufen. Dafür gibt es keinen Spielraum mehr. Sozial-ökologische Reformbündnisse und Projekte für einen „linken Green New Deal“ sind ökologisch ungenügend und ökonomisch inkonsistent.

Demgegenüber ist eine revolutionäre ökosozialistische Strategie zu entwickeln, die den abrupten Wendungen des Anthropozän-Kapitalismus angemessen ist. Ausgehend von der demokratischen gesellschaftlichen Aneignung wesentlicher Sektoren der Wirtschaft sowie dem Umbau von Produktion, Zirkulation und Konsum zielt eine ökosozialistische Umwälzung der Gesellschaft auf einen vernünftigen Stoffwechsel mit der Natur.

Christian Zeller ist Autor des Buches Revolution für das Klima. Warum wir eine ökosozialistische Alternative brauchen (Oekom Verlag 2020) und unterrichtet Wirtschaftsgeographie an der Universität Salzburg. In Analyse und Kritik plädiert er im August 2021 für eine Strategie des Bruchs.


 

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