Feministischen Perspektiven auf Schwangerschaftsabbrüche
Vortrag und Diskussion mit Antje Schrupp
Sonntag, 20.11.2022, ab 17 Uhr
Das Thema Abtreibung ist für feministische Bewegungen schon immer zentral. In letzter Zeit hat es als Mobilisierungsfaktor rechtsautoritärer, antifeministischer Bewegungen eine neue Brisanz gewonnen. Gleichzeitig haben sich aber in vielen Ländern Bündnisse für reproduktive Selbstbestimmung gegründet.
Wie ist der Stand der Debatten? Welche ethischen Argumente sind dabei relevant? Antje Schrupp hat sich in ihren Büchern „Schwangerwerdenkönnen“ (2019) und „Reproduktive Freiheit“ (2022) mit der Frage beschäftigt, welche Herausforderungen die reproduktive Differenz – also die Tatsache, dass zwar alle Menschen geboren werden, aber nur ungefähr die Hälfte von ihnen selbst Kinder gebären kann – für politische Ethik hat. Sie plädiert dafür, die Debatte nicht auf die Frage nach dem Recht auf Abtreibung zu verengen, sondern generell zu fragen, wie sich in einer freien Gesellschaft die Beziehungen zwischen Geschlechtern und Generationen konstituieren. Welche Konzepte von Freiheit brauchen wir, damit sie auch für Menschen, die schwanger werden können oder schwanger sind gelten?
Referent*in: Antje Schrupp